Blog

04.12.2022

System- oder Spiegelreflexkamera

Wenn du wissen möchtest, welcher Kameratyp zu dir passt, hier ein paar schnelle Fakten, die dir bei der Entscheidungsfindung helfen.

Analoge Kamera: Fujifilm X-T3. Foto: Giddon Wessner

Eine Spiegelreflexkamera (DSLR = digital single lens reflex camera) besitzt, wie der Name bereits sagt, einen Spiegel. Drückt man auf den Auslöser, klappt der Spiegel nach oben und Licht fällt auf den Sensor. So entsteht das Bild.

Eine spiegellose Systemkamera, oft auch einfach als Systemkamera (DSLM = digital single lens mirrorless camera) bezeichnet, verzichtet auf diesen Spiegel. Sie ist daher in der Regel leichter und kompakter als eine Spiegelreflexkamera vergleichbarer Preisklasse und Qualität. Das ist insbesondere für all jene von Vorteil, die die Kamera gerne mit auf Reisen nehmen.

Digitalkameras von Sony. Foto: Theregisti

Der größte Unterschied zwischen beiden Kameratypen ist vermutlich der Sucher. Bei der Spiegelreflexkamera siehst du über den Spiegel das tatsächliche Bild. Viele Profifotografen bevorzugen das. Gerade für unerfahrene Fotografen bietet aber der elektronische Sucher, der das Bild auf einem kleinen Display anzeigt, erhebliche Vorteile. So kann man, auch ohne Abzudrücken, die Auswirkungen der Einstellungen von z.B. Isowert, Belichtungszeit oder Weißabgleich checken, weil diese das Bild im Sucher direkt verändern. Mit welchem Typ Sucher du besser zurechtkommst, musst du für dich selbst rausfinden. Hier gibt es kein richtig oder falsch.

Ein echter Pluspunkt der spiegellosen Systemkamera ist wohl das lautlose Fotografieren. Da sie keinen Spiegel besitzt, der beim Auslösen wegklappen muss, kann man fotografieren ohne aufzufallen. Und da Menschen sich unbewusst oft anders verhalten, wenn sie einen Fotoapparat in ihrer Nähe hören, ist dies ein echter Vorteil, um authentische Bilder einer Situation einzufangen. Das gilt umso mehr für das Fotografieren von Hochzeiten, denn nichts nervt mehr als das ewige „klick-klick-klick“ hinter, neben oder vor dem Altar. Auch für Tierfotografen, die nahe am Objekt arbeiten, ist die Systemkamera die Kamera der Wahl.

Was den Autofokus betrifft, so kann eine gute Systemkamera heutzutage genauso schnell fokussieren, wie eine gute Spiegelreflexkamera. Unterschiede ergeben sich aber bei Serienaufnahmen bewegter Objekte oder bei längeren Verschlusszeiten. Bei beidem spielt die Systemkamera ihre Vorteile aus. Hier muss, anders als bei der Spiegelreflexkamera, nicht ständig ein Spiegel Hoch- und Runterklappen, wodurch weniger Unruhe im Gehäuse entsteht. Diese Unruhe geht bei der Spiegelreflexkamera nämlich, wenn auch nur unmerklich, zu Lasten der Bildschärfe. Die Systemkamera erlaubt daher immer längere Verschlusszeiten frei Hand. Zu guter Letzt ein wirklich ausschlaggebender Punkt, den es vor dem Kauf zu beachten gilt: die Akkulaufzeit. Und hier liegt der wohl größte Nachtteil der Systemkameras. Der elektronische Sucher ist ein echter Energiefresser, sodass die Akkulaufzeit deutlich geringer ausfällt als bei entsprechenden Spiegelreflexkameras.

FAZIT: Die Systemkameras haben in den letzten Jahren einen enormen Entwicklungsschritt gemacht. Der wohl größte Nachteil, die geringe Akkulaufzeit, wird durch zahlreiche Vorteile mehr als kompensiert. Doch auch unter den Profis herrscht keine absolute Einigkeit. Während ein Großteil mittlerweile spiegellos fotografiert, gibt es immer noch eine wenige Profis, die sich – gerade wegen des Suchers – nicht vom Spiegelrelfexsystem trennen möchten.

Tipp

Wenn du bereits eine Systemkamera nutzt, kannst du deine Bilder direkt aus der Kamera auf Bilddatenbanken wie snaatch speichern. Somit kannst du dir sicher sein, dass deine Bilder auch beim Verlust der Kamera oder deiner Speicherkarte DSGVO-konform in der Cloud abgespeichert wurden. Mehr dazu erfährst du hier.