Blog

12.10.2020

Unnötige Fixkosten als Freelancer reduzieren

Wer kennt es nicht? Das Leid eines jeden selbständigen: Die Fixkosten. Gerade in Krisenzeiten überlegt man sich, an welcher Schraube man drehen kann, um die Kosten so gering wie möglich zu halten.

Kalkulation von Umsätzen. Foto: Scott Graham

Wer kennt es nicht? Das Leid eines jeden Selbständigen: Die Fixkosten. Gerade in Krisenzeiten überlegt man sich, an welchen Schrauben man drehen kann, um die monatlichen Kosten so gering wie möglich zu halten. Denn die Fixkosten bleiben auch bei einem Umsatzeinbruch erhalten.

Zu den größten Kostentreibern zählen die zahlreichen Versicherungen, die man als selbständiger für die tägliche Arbeit benötigt. Neben einer Berufshaftpflicht- und Rechtsschutzversicherung kommen auch Versicherungen, die branchenspezifisch sind, hinzu - wie zum Beispiel eine Elektronikversicherung, auf die man als Fotograf oder Kameramann auf keinen Fall verzichten sollte.

Neben den entsprechenden Versicherungen sind auch die Krankenkasse und die Altersvorsorge Kostentreiber, die nicht unterschätzt werden dürfen. Hier jedoch an den Kosten zu sparen, ist meist schwierig. Wenn man alles zusammenrechnet, kommt man im Monat relativ schnell auf einen 4-stelligen Betrag, der zunächst einmal erwirtschaftet werden möchte.

Abo auf einem digitalen Gerät. Foto: Glenn Carstens Peters

Zahlreiche Abos belasten zusätzlich das Konto

Neben diesen unausweichlichen Ausgaben kommen seit ein paar Jahren zahlreiche “Abos” hinzu, ohne die die Arbeit als Fotograf oder Kameramann nicht mehr möglich wäre. Bei mir ergab sich dadurch schnell ein 3-stelliger Betrag pro Monat, um Fotos & Videos zu übertragen, zu bearbeiten, zu archivieren und sie schlussendlich meinen Kunden zur Verfügung zu stellen.

Neben einem Abo von Adobe mit seinen Produkten wie Adobe Lightroom, Adobe Photoshop und Adobe Premiere Pro, besaß ich zusätzlich Abos von Photo Mechanics, Picdrop, Vimeo und WeTransfer.

Grundsätzlich war ich mit dieser Lösung immer sehr zufrieden. Jedoch lassen Krisen wie die Corona-Pandemie so einiges überdenken und deshalb kam ich auf folgende Schlussfolgerung:

Alleine für diesen Workflow fielen bei mir jedoch Kosten in Höhe von rund 100 Euro pro Monat an. Neben den oben genannten Abos war vor allem die Speicherung auf einem NAS-System mit hohen Anschaffungs- und Betriebskosten verbunden. Beispielsweise lag hier der Preis für eine Festplatte mit 10 TB bei rund 500 Euro. Diese ist aber weder entsprechend gegen Ausfall gesichert, noch ist die Anbindung ans Internet so schnell wie die in einem Rechenzentrum. Ich machte mich also ans Werk um gemeinsam mit meinem IT-Team eine entsprechende Lösung zu schaffen, die nicht nur kostensparend ist, sondern auch die Möglichkeit bietet, mehrere Services miteinander zu verknüpfen, denn…

Spardose mit Aufschrift “Pay as you wish”. Foto: Aneta Pawlik

Das größte Problem für mich war nicht nur der Preis.

… mein Problem bestand auch darin, dass Picdrop zwar für das Speichern von jpg-Fotos ideal war, jedoch weder RAW-Daten, noch Videodateien unterstützt wurden - von Office- und Adobe-Dateien ganz zu schweigen. Sprich: Picdrop war, wie der Name schon sagt, lediglich für Fotos gedacht. Ein ähnliches Bild zeigte sich mit der Nutzung von vimeo. Auch hier wurde lediglich ein Dateityp unterstützt: Videofiles. Ein zweiter Nachteil von vimeo ist der Serverstandort. Dieser lag nicht in Deutschland, weshalb ich meinen Kunden kein DSGVO-konformes Abspeichern von Daten garantieren konnte. Hatte ich einmal größere Datenmengen zu übertragen, blieb sowieso nur noch WeTransfer als Lösung übrig. Auch hier waren die Server nicht in Deutschland, was wiederum zu datenrechtlichen Bedenken bei meinen Kunden führte.

Zusammengefasst resultierten drei Probleme aus den aktuell zur Verfügung stehenden Lösungen, die es zu verbessern gab: Der Preis, der Serverstandort und die Notwendigkeit, mehrere Programme nutzen zu müssen.

Deshalb entstand im Herbst 2019 die Idee, eine eigene, kostengünstiges, DSGVO-konforme Allzweckwaffe zu generieren, die allen Anforderungen von Fotografen & Kameramännern gerecht wird. Ein ehrgeiziges Ziel, doch das erste Feedback von Testnutzern zeigte, dass das neue Digital-Asset-Managementsystem auf dem richtigen Weg war. Zusammen mit der Münchner Sicherheitskonferenz als Entwicklungspartner arbeitete mein Team zehn Monate, um die erste Version von snaatch online zu bringen.

Benutzeroberfläche von snaatch

Seit September 2020 können Medienschaffende nun zumindest an ihren Fixkosten für Cloudlösungen, Backups, Datenübertragung, und co. einiges sparen. Dabei kommen schnell Einsparungen von über 500 Euro pro Jahr zusammen.